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Veranstaltungen & Projekte

Musik vor den Häusern des Clarenbachwerks

09. Mai 2020

Nach einigen Wochen eingeschränkter Kontakte und Besuchsverbot freuen sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Clarenbachwerks gerade umso mehr auf ein wöchentliches Highlight: Immer donnerstags gibt es vor den verschiedenen Häusern auf dem Campus in Müngersdorf Freiluftkonzerte zum Mitsingen. Mitarbeitende der sozialen Betreuung und ein Musiktherapeut mit Gitarre und Akkordeon erfreuen ihr Publikum dabei mit einer besonderen Form von „Hausmusik“.

„Uns ging es darum, dass sowohl die Menschen, die bei uns leben, als auch unsere Mitarbeitenden mal eine halbe Stunde den Kopf frei bekommen, Spaß haben und einander sehen“, erzählt Karin Lingen von der Sozialen Betreuung. Auf den Sonnenterrassen der Häuser Stephanus und Paulus und dem Heinrich Püschel Haus sitzen die Senioren in Decken gehüllt, auch auf den mit Luftballons geschmückten Balkonen versammeln sich Zuhörer. „Für unsere bettlägerigen Bewohner haben wir die Fenster weit geöffnet, damit sie wenigstens auf diese Weise teilhaben können,“ berichtet Karin Lingen. Mit Volksliedern, Schlagern und kölschem Liedgut zum Mitsingen bringt die Combo ihr Publikum in Stimmung: „Die Konzerte kommen sehr gut an – alle winken, klatschen und singen mit und bedanken sich jedesmal überschwänglich.“

Auch die Bewohner der Häuser Frida Kahlo und Haus Andreas erlebten das erste Open Air-Konzert in der „Corona-Ära“. Pianist Stephan Schleiner, der üblicherweise im Hotel Excelsior auftritt, spielte mit gehöriger Distanz zu seinem Publikum – zunächst im Innenhof zwischen Haus Andreas und Frida Kahlo Haus. Bei schönem Wetter machten sich viele Bewohner auf, dieses erfreuliche Angebot zu genießen. In großem Abstand zueinander platziert, ließen sie den Innenhof wie ein kleines Amphitheater wirken. Daneben waren viele Fenster der beiden angrenzenden Häuser geöffnet. Über die Fensterbänke gelehnt lauschten weitere Bewohner und Mitarbeitende einer Reihe bekannter Popsongs und Jazz-Evergreens.

Nach knapp einer Stunde wurde das E-Piano nochmal vor dem Frida Kahlo Haus aufgebaut, wo Stephan Schleiner weitere Stücke für die jungen Pflegebedürftigen zwischen 20 und 50 Jahren spielte – selbst auf dem Alten Militärring hörten Fußgänger zu. Der Musiker verzichtete übrigens auf eine Gage. „Mit solchen Aktionen können wir den Menschen bei uns ein bisschen Freude und Abwechslung schenken, gerade wo vielen die Besuche ihrer Lieben sehr fehlten“, so Geschäftsführerin Manuela Duchon. Auch wenn das Besuchsverbot nun gelockert wird, sollen die Konzerte weiter stattfinden – sofern das Maiwetter mitspielt.