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Veranstaltungen & Projekte

Ehrenamtlerin ausgezeichnet

21. Juli 2020

„Frau Sauer ist unglaublich engagiert und immer bemüht, unser Angebot und Netzwerk auszuweiten, das ist wirklich hervorragend“, schwärmt Manuela Duchon, Geschäftsführerin des Clarenbachwerks. Daher möchten wir hiermit gratulieren und über das langjährige Engagement von Gabriele Sauer im Clarenbachwerk berichten.

Zwei Wege scheint es zu geben, die einen für das Ehrenamt in einem Seniorenheim prädestinieren: Entweder man hat schon vorher dort gearbeitet und hält dem Haus auch im Rentenalter als Ehrenamtler die Treue oder aber man lernt das Haus als Angehöriger kennen. So geschehen bei Gabriele Sauer.

„Durch meine Omi hatte ich erstmalig Kontakt zu einem Altenheim“, erzählt die seit vielen Jahren im Clarenbachwerk ehrenamtlich Tätige. Nicht nur, wenn sie über ihre Großmutter spricht, die von 2005 bis zu ihrem Tod 2013 im Paul Schneider Haus gelebt hat, schimmert eine große Wertschätzung des Alters und der alten Menschen durch.

Bei ihren vielen Besuchen entstanden immer mehr Kontakte zu anderen Bewohnerinnen und Bewohnern und eine Bindung an das Paul Schneider Haus. Irgendwann kam die Anfrage, ob sie nicht einmal eine Gruppe übernehmen könne, da es in der Woche einen Engpass gebe. Fortan betreute Gabriele Sauer die „Wochenshow“, in der viele für sie und die Teilnehmenden wichtige Themen zur Sprache kommen: Politik, Moral, Vermischtes aus Gesellschaft und Showbusiness, aber auch Familie und Tradition. Ihre positive Auffassung von Familientraditionen und -bindungen prägt ihr ehrenamtliches Engagement.

Daneben unternahm Gabriele Sauer eine Reihe von Ausflügen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, unter anderem zu den WDR-Konzerten im Funkhaus, in die Clarenbach-Kirche auf der Aachener Straße und in die vielen Kölner Museen.

Diese Ausflüge unter dem schönen Titel „Kul-Töurchen“ (Kultur und Tour) in die Kölner Kultur-Szene sind dabei ein ganz besonderes Highlight für die Bewohnerinnen und Bewohner in Braunsfeld. Ob es ins Kölner Stadtmuseum geht, in eine neue Ausstellung im Ostasiatischen Museum, zu einer geführten Tour ins Museum Ludwig – kaum eine Attraktion wird ausgelassen. Zum Abschluss gibt es meist einen Besuch in einer nahe gelegenen Lokalität – schließlich gehören Geselligkeit und gemeinsames Essen unbedingt zur Kultur dazu.

Einige dieser Ausflüge organisieren Gabriele Sauer und das Paul Schneider Haus zusammen mit dem Kulturanbieter „Dementia + Art“, die sich seit einigen Jahren dafür stark macht, Museen auch für Menschen mit dementiellen Veränderungen zu öffnen. Diese Einstellung liegt ganz auf der Linie von Gabriele Sauer, die immer wieder betont, dass sich die normal-menschlichen Interessen ja nicht verändern, auch nicht durch eine Demenzerkrankung.

Ihre eigene Kunstbegeisterung ist breit gefächert und spielt in ihrem ehrenamtlichen Engagement eine große Rolle. Dass der alte Mensch eben auch ein „Kulturspeicher“ ist, bedeutet, dass nicht nur die Alten vom Ehrenamt der Jungen profitieren, sondern umgekehrt auch die Jungen von den Geschichten und Werdegängen der Betagten.

Selbst angesichts der Corona-Einschränkungen zeigte sich Gabriele Sauer erfinderisch. Am 6. März, dem vorerst letzten Wochenshow-Nachmittag im Paul Schneider Haus, gehörte das bislang nur im Ausland grassierende neue Virus noch zu den aktuellen Themen, die sie nichtsahnend mit den Bewohnerinnen und Bewohnern diskutierte. Schnell machte Corona aber einen dicken Strich durch den gutgefüllten Ausflugs-Kalender, die Gruppenangebote wurden erstmal eingestellt, das Pandemie-Besuchsverbot kam.

Um den Menschen im Clarenbachwerk zu signalisieren, dass sie trotzdem nicht vergessen sind, sammelte Gabriele Sauer schön geformte Rheinkiesel und gestaltete sie als Solidaritäts-Steine. Je nach persönlicher Vorliebe bemalte sie diese in liebevoller Handarbeit für die Bewohnerinnen und Bewohner des Paul Schneider Hauses und die Mitarbeitenden der Sozialen Betreuung: Für den FC-Fan oder die Katzenliebhaberin, als Herz, als Matterhorn mit Schnee oder als Kaktus. Über 90 Glückssteine samt Grußkärtchen und Schoko-Marienkäfer kamen so zusammen.

Aber Gabriele Sauer wäre nicht Gabriele Sauer, wenn sie nicht schon wieder weitere Projekte planen würde, die den Bewohnerinnen und Bewohnern des Clarenbachwerks zukünftig bestimmt viel Freude bereiten werden. Wir werden an dieser Stelle weiter berichten!