Aus der Pflege
Jahresrueckblick 2024
23. Dezember 2024
Liebe Leserin, lieber Leser,
2024 war wieder ein herausforderndes Jahr – die diversen Krisen und ihre Auswirkungen gehen auch am Clarenbachwerk nicht spurlos vorüber und verlangen uns allen einiges ab. Für uns als Geschäftsführung bedeutet das, ein Gleichgewicht zu bewahren: zwischen strukturellen Anforderungen und notwendigen Veränderungen – und dem Bemühen, alle mitzunehmen, niemanden dauerhaft zu überfordern und als Gemeinschaft derer, die hier leben und arbeiten, gut zu bestehen.
Dabei setzen wir darauf, notwendige Schritte gemeinsam zu gehen – denn Herausforderungen sind leichter zu bewältigen mit Zusammenhalt und vielfachem Engagement. Angesichts der welt-politischen Ereignisse und all der Veränderungen, auf die wir keinen Einfluss haben, lohnt es sich, darauf zu schauen, was wir unmittelbar beeinflussen können: das eigene Lebens- und Arbeitsumfeld. Jeder kann etwas positiv dazu beitragen, auch im Kleinen – sei es ein Lächeln, einen freundlichen Gruß, einen verständnisvollen Blick.
An den Themen und Projekten, die uns in 2024 beschäftigt haben, lässt sich jedenfalls ablesen: Gemeinschaftsgefühl, Zuversicht und Freude sind im Clarenbachwerk vielfach zu finden. Da ist zunächst unsere vielfältige Festkultur im Jahresverlauf: Angefangen beim Karneval mit unserer legendären Sitzung, ausgerichtet von der Bürgergarde Blau-Gold, über Feiern wie Nouruz, Ostern und Bayram, unserem beliebten Sommerfest für Jung und Alt, bis hin zu Oktoberfest, Halloween, dem Elften im Elften – und schließlich der stimmungsvollen Adventszeit, die wir derzeit bei den Weihnachtsfeiern in allen Häusern genießen dürfen.
2024 fanden wieder viele besondere Aktivitäten und Veranstaltungen statt, die die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch Angehörige, Mitarbeitende und Gäste begeisterten: Die Ausstellung zum großartigen Fotoprojekt „Frida Kahlo und Mexiko“, bei dem Stefan Köster Bewohnende des Frida Kahlo Hauses kunstvoll mit entsprechenden Requisiten und Accessoires in Szene setzte. Digitale Museumsführungen in unseren Häusern, ebenso auch „analoge“ Besuche im Museum oder in der Philharmonie, Rollstuhltanzworkshops, Clowns- und Tierbesuche, Konzerte, Ausflüge und vieles andere mehr. Im Oktober konnten wir nochmals in Kooperation mit dem DaS-Theater das anrührende Theaterstück „Du bist meine Mutter“ zum Thema Demenz aufführen und parallel auf unseren monatlichen Gesprächskreis für Zugehörige hinweisen.
Besonders freuen wir uns, wenn sich auch Bewohnerinnen und Bewohner aktiv einbringen können – bei den vielen Angeboten unserer Sozialen Betreuung oder sogar eigenständig, wie bei einer Malerei-Ausstellung in Haus Andreas oder einer musikalischen Lesung in Haus Deckstein. Ein besonderes Beispiel dafür stellt der aktuelle Band des Biografie-Projekts „Lebensbilder“ dar, den wir Ihnen noch einmal ans Herz legen wollen. Nach zwei Ausgaben aus unseren Senioren-einrichtungen haben diesmal sechs jüngere Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Frida Kahlo Haus ihre Lebensgeschichten erzählt und im September bei einer Lesung vorgestellt. Das Buch ist weiterhin gegen eine Spende (zugunsten einer Rollstuhl-Rikscha) in beliebiger Höhe erhältlich (unter oder Tel. 0221-4985-220).
Für den Einsatz aller Beteiligten bei diesen Veranstaltungen sind wir sehr dankbar. Ebenso für die Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen oder Stiftungen: etwa für den Inklusionsscheck durch das Land NRW, für Stadionbesuche der FC-Stiftung, für den Social Day der Telekom, mit barrierefreien Transportern von Kölner Geschäftsleuten durch die Caritiva sowie von der Rundschau-Altenhilfe „Die gute Tat e. V.“, , die Besuche der „Ergopfoten“ durch den Verein „Alles für Andere e. V.“, für besondere Anschaffungen durch den Förderkreis und seine Mitglieder, und vieles andere mehr. Last but not least sind wir all unseren ehrenamtlich Mitarbeitenden sehr dankbar, die wir mit einem Ehrenamtsdankeschöntag würdigen konnten. Über einige unserer Veranstal-tungen und das Clarenbachwerk wurde wieder in den Medien berichtet – auch zu wichtigen Themen, wie Zeitarbeit, Hochaltrigkeit oder Tagespflege.
Ein zentrales Thema, das uns alle beschäftigt, insbesondere angesichts des Fachkräftemangels, ist die Mitarbeitersuche in der Pflege. So haben wir neben der Aus- und Weiterbildung an unserer Pflegeschule, vielen verschiedenen Werbemaßnahmen und durch Anfragen in unserem Umfeld in diesem Jahr auch erstmals Pflegekräfte aus dem Ausland rekrutiert. Die jungen Menschen
aus Tunesien, Albanien und Indien qualifizieren sich derzeit mit Sprach- und Vorbereitungskursen als die so dringend gesuchten Pflegefachkräfte. Bei der Integration geht es allerdings nicht nur um berufliche Einarbeitung – sie lebt von Offenheit und Austausch. Daher suchen wir immer noch Menschen, die unseren neuen Mitarbeitenden gelegentlich etwas von Köln und seinem Angebot zeigen. Interessierte können sich gerne bei unserer Integrationsbeauftragten Editha Zickert melden ().
Gleichzeitig ist uns die Zufriedenheit unserer bestehenden Mitarbeiterschaft sehr wichtig: Zum Tag der Pflege haben Einrichtungs-, Pflegedienstleitungen und Geschäftsführung die Pflegekräfte in allen Häusern mit einem Dankeschön überrascht. Team-Events, Gesundheitsangebote und Unterstützung wie z. B. eine Betriebskita sollen zum guten Betriebsklima beitragen. Für eine bessere Steuerung des Personalbedarfs und mehr Flexibilität gehen wir in Pilotprojekten zur Personalbemessung und der 5-Tage-Woche neue Wege. Für den Einsatz und den guten Zusammenhalt unserer Mitarbeitenden in der Pflege und anderen Bereichen sind wir dabei sehr dankbar.
Auch wenn uns das kommende Jahr bestimmt wieder in der ein oder anderen Weise fordern wird, freuen wir uns nun erstmal auf besinnliche Momente. Hiermit wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, entspannte Festtage, einen stimmungsvollen Jahresausklang und ein glückliches, gesundes 2025!
Herzlich,
Julia Richter & Hans-Peter Nebelin, Geschäftsführung